Offener Hessencup 2015

Elm/Bad-Soden Salmünster – Der erste Wettkampf des Jahres.
Es war schon ein besonderer Nervenkitzel, wie immer beim ersten Turnier des Jahres, als der TKD-Elm mit zwei Kämpfern, Martin Senzig, Lenya Sauer und ihrem Coach, Markus Krein, den Sportlereingang der Großsporthalle in Bad-Soden betrat.

Für Lenya, die in der Klasse Jugend C -27kg antrat, war es der zweite Kampf nach dem Moselcup in Luxemburg und die Augen wurden groß, aufgrund des Ausmaßes des doch etwas größeren Turnieres. 350 Teilnehmer auf vier Matten verteilt, Daedo WTF PSS Kampfsystem(ohne elektronischen Kopfschutz), Videobeweis und bekannte Namen des deutschen Taekwondo, das sind viele Eindrücke für eine Elfjährige bei ihrem zweiten Wettkampf.
Auch für Markus waren viele Dinge neu. Seit dem letzten Besuch in Hessen, vor 6 Jahren, gab es viele Regeländerungen, auch der Videobeweis war Neuland für den Coach. Die Matten sahen anders aus, die Position der Coaches war eine andere, es gibt Reklamationskarten und dennoch blieb eines gleich: Die Atmosphäre. Auf der Tribüne zwischen den anderen Vereinen sitzen, hier und da ein Gespräch mit anderen Trainern oder Kämpfern führen, die Nervosität und der Geruch eines Turnieres. Alles wie immer, obwohl sich doch so viel verändert hatte.

Nach der Coachbesprechung und der Ausgabge der Kampfliste hieß es warten. Lenya hatte ein Freilos und stand direkt im Finale. Martin hatte „Schicht“ und musste schon ab dem Viertelfinale ran.
Nach dem ersten Anschwitzen 1 Stunde vor, un dem intensiveren Aufwärmen kurz vor Martins Kampf ging es zur Kampffläche. Kontrolle durch einen Kampfrichter, letzte Anweisungen beim „Weste-Binden“ und los gings. Martin zeigte eine gute erste Runde und ging schnell mit 4:0 in Führung. Nach der Pause wurde allerdings eine Unachtsamkeit mit einem Kopftreffer bestraft, was seinem Gegner vom Landeskader Sachsen-Anhalt den Ausgleich brachte. Nach zwei Runden stand es 4:4 und so musste die Entscheidungsrunde den Sieger bringen. Martin brachte einen Naeryo-Chagi an den Kopf des Gegners allerdings war dieser für zwei Kampfrichter nicht ersichtlich, weshalb Markus sofort reagierte und den Videobeweis einforderte. Martins sehr fairer Gegner gratulierte ihm während der Videoanalyse bereits zum Sieg, da er wusste, dass er getroffen wurde. Dies wurde durch die Kampfrichter bestätigt und Martin gewann den Kampf verdient. Im Halbfinale stand der wohl schwerste Brocken des Pools an. Der hessische Kader-Kämpfer aus Wiesbaden war ein sehr erfahrener Kämpfer(unter anderem ehem. Sieger der Austrian Open) und dementsprechend war auch die Favoritenrolle vergeben. Martin fiel wieder in sein altes Schema zurück und verschlief die erste Runde komplett, was ihm 4 Kopftreffer einbrachte und somit ein Ende des Kampfes nach der ersten Runde. Sichtlich frustriert, aber auch zufrieden ging Martins Wettkampftag zuende.

Lenya hatte ihr Kämpferherz und ihre Unerschrockenheit schon beim Moselcup in Luxemburg gezeigt, wo es leider noch nicht für einen Sieg reichte. In Bad-Soden sollte es nach extra Trainings, einer guten Vorbereitung und jeder Menge Adrenalin aber anders aussehen:
Nachdem Lenyas Gegnerin ihr Halbfinale in der ersten Runde entschieden hatte war die Marschrichtung klar, Deckung hoch und auf den Kopf aufpassen. Gesagt, getan. Lenya startete hochmotiviert, blockte die ersten Kicks der Gegnerin zum Kopf und war dann nah genug an ihrer Gegnerrin dran um einerseits die leichten Reichweitenvorteile der Kämpferin des Taekwondo Hong-Yong-Kwan zu Nichte zu machen und andererseits ihre eigenen Kicks auf die Weste zu bringen. So stand es nach der ersten Runde 9:2. In der zweiten Runde ließ die Konzentration ein wenig nach und Lenyas Gegnerin kam gefährlich nahe, bis zum 13:12. Allerdings gelang Lenya in den Letzten Sekunden des Kampfes der entscheidende 14. Punkt und somit der Sieg.
Als Hessencup-Champion kann sie stolz nach Elm ins Training zurückkehren und vielleicht ein paar andere junge Elmer motivieren und ermutigen, die Herausforderung des Kyorugi anzunehmen.

Markus war stolz auf seine beiden Schützlinge und kann Bernard eigentlich nur gutes berichten. Vielleicht beginnt die Elmer Erfolgsgeschichte in Deutschland ab dem Jahr 2015 von Neuem, mit neuen und hoffentlich bald auch wieder mit alten Namen.

 

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